Limburger Bischofssitz offenbart Reichtum der Katholischen Kirche - SPIEGEL ONLINE
Der Fall Tebartz-van Elst offenbart nicht nur die Prunksucht des Bischofs - er zeigt auch, wie reich die katholische Kirche wirklich ist. Allein in Deutschland wird ihr Vermögen auf 270 Milliarden Euro geschätzt. Der Überblick.
Unter Mißbrauch des Namens des Jesus, des Christus, haben die Institutionen Kirche im Laufe der Geschichte eine Blutspur gelegt, die bis in die heutige Zeit reicht. Heute noch stellen sich die Würdenträger dieser Kirchen vor den Menschen groß dar und horten Reichtümer, während Millionen von Menschen im Elend leben oder verhungern. Heute noch gilt die Drohung mit der ewigen Verdammnis, die der Kirche nicht hörig sind.
Donnerstag, Oktober 17, 2013
Mittwoch, Oktober 16, 2013
Dienstag, Oktober 15, 2013
Keine Steuergelder für Bischöfe - Ex-SPD-Finanzpolitikerin kritisiert staatliche | Interview | Deutschlandfunk
Sonntag, Oktober 13, 2013
Die katholische Kirche und der Holocaust | Telepolis
Die katholische Kirche und der Holocaust | Telepolis
Die katholische Kirche und der Holocaust
Reinhard Jellen 12.10.2013
Dirk Verhofstadt über die Rolle der Religionsgemeinschaft bei der Vernichtung der Juden. Teil 1
In seinem Buch Pius XII. und die Vernichtung der Juden forscht der belgische Philosoph Dirk Verhofstadt eingehend nach den Verstrickungen der Vatikans mit dem Nationalsozialismus und untersucht dabei unter anderem die Frage, wie viel die Kirche vom Holocaust wusste. Sein Befund: Der Vatikan war gut informiert und hat bis auf wenige Ausnahmen nichts dagegen unternommen. Der Grund: Die eindeutige Präferenz des Papstes für den Nationalsozialismus gegenüber Liberalismus und Kommunismus........................
Sonntag, Oktober 06, 2013
Prüfer finden tausend illegitime Konten bei Vatikanbank - SPIEGEL ONLINE
Prüfer finden tausend illegitime Konten bei Vatikanbank - SPIEGEL ONLINE
Der Papst will aufräumen lassen in der skandalumwitterten Vatikanbank. Jetzt fördern Prüfer die ersten Details zutage: Nach Informationen des SPIEGEL horteten Privatkunden mehr als 300 Millionen Euro bei dem Institut, obwohl sie dort gar kein Konto unterhalten durften.
Der Papst will aufräumen lassen in der skandalumwitterten Vatikanbank. Jetzt fördern Prüfer die ersten Details zutage: Nach Informationen des SPIEGEL horteten Privatkunden mehr als 300 Millionen Euro bei dem Institut, obwohl sie dort gar kein Konto unterhalten durften.
Dienstag, Oktober 01, 2013
Unheilige Päpste
Unheilige Päpste
"Heiligsprechung" auf dem Prüfstand
Im April 2014 will Papst Franz seine Vorgänger Karol Wojtyła (Johannes Paul II.) und Giuseppe Roncalli (Johannes XXIII.) heilig sprechen. Nun gibt in der Vatikankirche bereits 6.650 namentlich bekannte Heilige. Aber es scheinen noch nicht genug zu sein. Nun sollen noch zwei weitere hinzukommen. Was allerdings die Frage aufwirft: sind die sogenannten „Heiligen“ wirklich immer so „heilig“, wie behauptet wird?
Zunächst mal ist es ja etwas merkwürdig, dass ein Papst zu Lebzeiten zwar mit dem Titel „Heiliger Vater“ angesprochen wird. Nach seinem Tod jedoch ist er dann aber nicht automatisch ein katholischer Heiliger, er wird also sozusagen zurückgestuft. Erst nach einem aufwändigen Prozess werden dann einige der Päpste, durchaus nicht alle, zunächst zu „Seligen“, einige dann auch zu „Heiligen“. Der verstorbene Johannes Paul II. absolvierte diese beiden Schritte in der Rekordzeit von nur 8 Jahren, bei Johannes XIII. dauerte es etwas länger, nämlich 50 Jahre.
Johannes XXIII. regierte von 1958-63. Er ist bekannt als der Papst, der das Zweite Vatikanische Konzil einberufen hat. Giuseppe Roncalli – so hieß er mit bürgerlichem Namen – war ohne Zweifel, leutselig, humorvoll und spontan. Doch die Frage sei erlaubt: Wenn nach vielen Jahrhunderten mal ein Papst auf den Thron kommt, der sich wie ein normaler Mensch verhält, ist er dann gleich ein Heiliger? Zumal da in seiner Biografie durchaus auch weniger sympathische Details zu finden sind. Roncalli war als Theologe mehr als konservativ. Er hatte zum Beispiel kaum etwas gegen den italienischen Faschismus und dessen Kriege einzuwenden. Er hat als Papst die Bewegung der französischen Arbeiterpriester mit einem Federstrich verboten. Das viel gerühmte Zweite Vatikanische Konzil erneuerte unter anderem das Verdammungsurteil für alle Nicht-Katholiken, die die Vatikankirche kennen und nicht in sie eintreten. Und der Roncalli-Papst unterschrieb 1962 ein verhängnisvolles Dokument mit dem lateinischen Namen „Crimen sollicitationis“, das jahrzehntelang geheim blieb und mit geringfügigen Änderungen bis heute in Kraft ist. In diesem Dokument werden Sexualverbrechen von Priestern zum „päpstlichen Geheimnis erklärt“. Es wurde also die Vertuschung dieser Verbrechen regelrecht zur Pflicht gemacht.
Damit hat dieser Papst mit seiner Unterschrift eine Art Zeitbombe gelegt, die fast 50 Jahre später hochgehen sollte, als nämlich im Jahr 2010 eine Fülle von solchen Verbrechen in fast allen katholisch geprägten Ländern an die Öffentlichkeit gelangte.
Aber auch Johannes Paul II. wird vorgeworfen, an dieser Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Ein besonders spektakulärer Fall war der des mexikanischen Paters Marcial Maciel Degollado, des Gründers der sogenannten Legionäre Christi, einer Vereinigung katholischer Fundamentalisten. Es war im Vatikan lange bekannt, dass dieser Pater ein Doppel- und Dreifachleben führte. Er brach den Zölibat nicht nur mit einer Frau, sondern unter falschen Namen mit mindestens zwei gleichzeitig. Und vor allem: Der Stern berichtete über an die 30 Fälle von Minderjährigen, an denen sich der Pater sexuell vergangen habe, darunter auch sein eigener Sohn. Degollado war demnach ein Hochstapler und Kinderschänder, der seine Anhänger zu strengem Sparen aufrief, selbst aber in Saus und Braus lebte. Von Papst Wojtyła wurde er aber bis zuletzt gedeckt – wohl vor allem deshalb, weil die Legionäre Christi den Vatikan regelmäßig mit großzügigen Spenden bedachten.
Johannes Paul II. gilt zwar als der Papst, der den Fall der Berliner Mauer maßgeblich mit verursacht habe, indem er die Solidaritäts-Bewegung in Polen unterstützte. Vor allem deshalb gilt er in Polen schon lange als Heiliger. Überall stehen dort längst Denkmäler von ihm. Weniger Denkmäler wird man allerdings in Lateinamerika finden, wo derselbe Papst die Befreiungstheologe brutal abwürgte und mit fast allen Diktatoren gemeinsame Sache machte. Karol Wojtyła war also durchaus kein Freiheitsrevolutionär, sondern eher ein strategischer Geopolitiker. Die Förderung eines politischen Umsturzes gehört jedoch normalerweise nicht zu den Kriterien eines „Heiligen“ wie die Romkirche sie aufstellt. Karol Wojtyla unterstütze die Solidarność vor allem mit Geldern, die Kardinal Marcinkus unter anderem aufgrund dubioser Geldwäschegeschäfte erhalten hatte. Der polnische Papst deckte also bis an sein Lebensende auch die zahlreichen Skandale der Vatikanbank, bekannt wegen dubioser Geldverschiebungen, Kontakten zur Mafia und mehreren mysteriösen Todesfällen.
Und die Kette solcher Skandale ist ja bis heute noch nicht abgerissen, wie die Festnahme eines 61jährigen italienischen Prälaten durch die römische Polizei im Sommer 2013 belegt. Der Prälat wird unter anderem beschuldigt, den Versuch gemacht zu haben, 20 Millionen Euro illegal aus der Schweiz nach Italien zu schaffen. Der Prälat wickelte seine dubiosen Transaktionen bereits jahrelang über Konten der Vatikanbank ab.
Mit vertuschten Skandalen bringt man den Namen Johannes Paul allerdings weniger in Zusammenhang, eher zum Beispiel mit der aufsehenerregenden Vergebungsbitte des Jahres 2000. Papst Wojtyła und seine Kardinäle zählten da in sehr allgemeiner Form verschiedene Verbrechen auf und baten anschließend Gott um Vergebung, nicht etwa die Opfer der Verbrechen. Bei näherem Hinsehen erweist sich diese Aktion zwar als gut inszeniert, jedoch inhaltlich als ziemlich dürftig. Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer nannte in seinem Buch „Deutsche Geschichte“ (dtv, Bd.2, S. 104) diese angebliche Vergebungsbitte eine „billige Schmierenkomödie“. Der Papst und seine Kardinäle, darunter sein Nachfolger Joseph Ratzinger, sprachen zwar von verschiedenen Vergehen, doch sie wiesen die Verantwortung dafür einzelnen „Menschen der Kirche“ zu, nicht etwa den Päpsten, die ja als absolute Monarchen Kreuzzüge, Inquisition und vieles mehr immer selbst zu verantworten hatten.
Aber hat Johannes Paul nicht im Jahr 1979 den von der Inquisition verurteilten Astronomen Galileo Galilei rehabilitiert – wenn auch erst nach 346 Jahren? Doch hat er das wirklich? Man muss immer genau hinsehen. Wojtyła war diesbezüglich immer sehr trickreich. Man muss eben auch das Kleingedruckte lesen. Wojtyła sagte lediglich, man werde die „Überprüfung“ des Falles Galilei „vertiefen“, und zwar „in aufrechter Anerkennung des Unrechtes, von welcher Seite es auch immer gekommen sein mag.“
„Von welcher Seite“? Etwa von Seiten Galileis? Der Papst lies also offen, wer recht hatte. Die Kirche kann ja gar nicht Unrecht haben in ihrer Lehre, sonst würde das ganze Dogmengebäude in sich zusammenfallen. Hätte die Aufklärung des 18. Jahrhunderts der Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche nicht einen Riegel vorgeschoben, so würden wir vermutlich noch immer gelehrt bekommen, dass die Erde eine Scheibe ist. Und auf die endgültige Prüfung des Falles Galilei werden wir vermutlich weitere 346 Jahre warten müssen.
Am Ende seines Lebens wurde Johannes Paul vor allem bekannt durch die Bilder eines von Krankheit und Hinfälligkeit gezeichneten Greises, der dennoch versuchte, die Rolle eines Papstes weiterzuspielen. „Christus ist ja auch nicht vom Kreuz herabgestiegen“, sagte er. Ein reichlich unpassender, um nicht zu sagen geschmackloser Vergleich. Jesus von Nazareth konnte nicht vom Kreuz herabsteigen, Er war ja durch die Nägel festgehalten. Er konnte sich auch nicht im Krankenhaus behandeln lassen wie Wojtyła. Er wurde von der damaligen Priesterkaste ans Kreuz gebracht und grausam gefoltert, weil Er dieser Priesterkaste die Stirn geboten hatte. Der katholische Journalist Hans-Peter Oschwald schrieb dazu: „Die unwürdige Zurschaustellung des kaum noch artikulierfähigen Papstes am Fenster seines Palastes war kalte Berechung der Kurie. Ich habe noch nie eine schlimmere Missachtung der Würde eines alten Menschen erlebt. ... den Wojtyla-Effekt wollte die Kurie bis zuletzt nutzen.“ (Auf der Flucht vor dem Kaplan, S. 169)
Und sie will es offenbar immer noch, denn der katholische Heiligenhimmel füllt sich immer weiter. Steckt da nicht letztlich eine Image-Aufwertung dahinter? Jesus von Nazareth hat jedenfalls nie empfohlen, Selige oder Heilige zu verehren. Für Ihn ist jeder Mensch ein Tempel des heiligen Geistes und trägt Gott in sich, darf Ihn, den Allerhöchsten, sogar mit „Vater“ ansprechen. Und deshalb kann sich jeder Mensch ganz direkt an Gott und auch an Christus in sich selbst wenden, die mit ihrer Kraft in jedem Menschen wohnen. Eine Vermittlung von Heiligen ist da völlig unnötig. Fürsprecher und Beziehungen braucht man vielleicht in einem korrupten Staat, aber nicht im Reich Gottes, der die absolute Liebe ist. Die katholischen Heiligen haben zwar meist etwas fürs Image der Kirche getan, aber sehr häufig waren sie alles anderes als gute Vorbilder für ein ethisches Verhalten im Sinne des Nazareners.
Wir sehen also: Genaues Hinsehen lohnt sich, wenn solche Jubelereignisse angekündigt werden. Denn worum geht es bei einer "Heiligsprechung"? Um die Moral? Oder darum, wer der Vatikankirche Imagegewinn und einen Zuwachs an Macht und Geld bringt?
Näheres zu Roncalli und Wojtyła findet sich in dem Buch „Der unselige Papst“, S. 222 ff., zu bestellen unter: http://www.das-weisse-pferd.com/buecher.html#Pius-XII
Zunächst mal ist es ja etwas merkwürdig, dass ein Papst zu Lebzeiten zwar mit dem Titel „Heiliger Vater“ angesprochen wird. Nach seinem Tod jedoch ist er dann aber nicht automatisch ein katholischer Heiliger, er wird also sozusagen zurückgestuft. Erst nach einem aufwändigen Prozess werden dann einige der Päpste, durchaus nicht alle, zunächst zu „Seligen“, einige dann auch zu „Heiligen“. Der verstorbene Johannes Paul II. absolvierte diese beiden Schritte in der Rekordzeit von nur 8 Jahren, bei Johannes XIII. dauerte es etwas länger, nämlich 50 Jahre.
Johannes XXIII. regierte von 1958-63. Er ist bekannt als der Papst, der das Zweite Vatikanische Konzil einberufen hat. Giuseppe Roncalli – so hieß er mit bürgerlichem Namen – war ohne Zweifel, leutselig, humorvoll und spontan. Doch die Frage sei erlaubt: Wenn nach vielen Jahrhunderten mal ein Papst auf den Thron kommt, der sich wie ein normaler Mensch verhält, ist er dann gleich ein Heiliger? Zumal da in seiner Biografie durchaus auch weniger sympathische Details zu finden sind. Roncalli war als Theologe mehr als konservativ. Er hatte zum Beispiel kaum etwas gegen den italienischen Faschismus und dessen Kriege einzuwenden. Er hat als Papst die Bewegung der französischen Arbeiterpriester mit einem Federstrich verboten. Das viel gerühmte Zweite Vatikanische Konzil erneuerte unter anderem das Verdammungsurteil für alle Nicht-Katholiken, die die Vatikankirche kennen und nicht in sie eintreten. Und der Roncalli-Papst unterschrieb 1962 ein verhängnisvolles Dokument mit dem lateinischen Namen „Crimen sollicitationis“, das jahrzehntelang geheim blieb und mit geringfügigen Änderungen bis heute in Kraft ist. In diesem Dokument werden Sexualverbrechen von Priestern zum „päpstlichen Geheimnis erklärt“. Es wurde also die Vertuschung dieser Verbrechen regelrecht zur Pflicht gemacht.
Damit hat dieser Papst mit seiner Unterschrift eine Art Zeitbombe gelegt, die fast 50 Jahre später hochgehen sollte, als nämlich im Jahr 2010 eine Fülle von solchen Verbrechen in fast allen katholisch geprägten Ländern an die Öffentlichkeit gelangte.
Aber auch Johannes Paul II. wird vorgeworfen, an dieser Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Ein besonders spektakulärer Fall war der des mexikanischen Paters Marcial Maciel Degollado, des Gründers der sogenannten Legionäre Christi, einer Vereinigung katholischer Fundamentalisten. Es war im Vatikan lange bekannt, dass dieser Pater ein Doppel- und Dreifachleben führte. Er brach den Zölibat nicht nur mit einer Frau, sondern unter falschen Namen mit mindestens zwei gleichzeitig. Und vor allem: Der Stern berichtete über an die 30 Fälle von Minderjährigen, an denen sich der Pater sexuell vergangen habe, darunter auch sein eigener Sohn. Degollado war demnach ein Hochstapler und Kinderschänder, der seine Anhänger zu strengem Sparen aufrief, selbst aber in Saus und Braus lebte. Von Papst Wojtyła wurde er aber bis zuletzt gedeckt – wohl vor allem deshalb, weil die Legionäre Christi den Vatikan regelmäßig mit großzügigen Spenden bedachten.
Johannes Paul II. gilt zwar als der Papst, der den Fall der Berliner Mauer maßgeblich mit verursacht habe, indem er die Solidaritäts-Bewegung in Polen unterstützte. Vor allem deshalb gilt er in Polen schon lange als Heiliger. Überall stehen dort längst Denkmäler von ihm. Weniger Denkmäler wird man allerdings in Lateinamerika finden, wo derselbe Papst die Befreiungstheologe brutal abwürgte und mit fast allen Diktatoren gemeinsame Sache machte. Karol Wojtyła war also durchaus kein Freiheitsrevolutionär, sondern eher ein strategischer Geopolitiker. Die Förderung eines politischen Umsturzes gehört jedoch normalerweise nicht zu den Kriterien eines „Heiligen“ wie die Romkirche sie aufstellt. Karol Wojtyla unterstütze die Solidarność vor allem mit Geldern, die Kardinal Marcinkus unter anderem aufgrund dubioser Geldwäschegeschäfte erhalten hatte. Der polnische Papst deckte also bis an sein Lebensende auch die zahlreichen Skandale der Vatikanbank, bekannt wegen dubioser Geldverschiebungen, Kontakten zur Mafia und mehreren mysteriösen Todesfällen.
Und die Kette solcher Skandale ist ja bis heute noch nicht abgerissen, wie die Festnahme eines 61jährigen italienischen Prälaten durch die römische Polizei im Sommer 2013 belegt. Der Prälat wird unter anderem beschuldigt, den Versuch gemacht zu haben, 20 Millionen Euro illegal aus der Schweiz nach Italien zu schaffen. Der Prälat wickelte seine dubiosen Transaktionen bereits jahrelang über Konten der Vatikanbank ab.
Mit vertuschten Skandalen bringt man den Namen Johannes Paul allerdings weniger in Zusammenhang, eher zum Beispiel mit der aufsehenerregenden Vergebungsbitte des Jahres 2000. Papst Wojtyła und seine Kardinäle zählten da in sehr allgemeiner Form verschiedene Verbrechen auf und baten anschließend Gott um Vergebung, nicht etwa die Opfer der Verbrechen. Bei näherem Hinsehen erweist sich diese Aktion zwar als gut inszeniert, jedoch inhaltlich als ziemlich dürftig. Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer nannte in seinem Buch „Deutsche Geschichte“ (dtv, Bd.2, S. 104) diese angebliche Vergebungsbitte eine „billige Schmierenkomödie“. Der Papst und seine Kardinäle, darunter sein Nachfolger Joseph Ratzinger, sprachen zwar von verschiedenen Vergehen, doch sie wiesen die Verantwortung dafür einzelnen „Menschen der Kirche“ zu, nicht etwa den Päpsten, die ja als absolute Monarchen Kreuzzüge, Inquisition und vieles mehr immer selbst zu verantworten hatten.
Aber hat Johannes Paul nicht im Jahr 1979 den von der Inquisition verurteilten Astronomen Galileo Galilei rehabilitiert – wenn auch erst nach 346 Jahren? Doch hat er das wirklich? Man muss immer genau hinsehen. Wojtyła war diesbezüglich immer sehr trickreich. Man muss eben auch das Kleingedruckte lesen. Wojtyła sagte lediglich, man werde die „Überprüfung“ des Falles Galilei „vertiefen“, und zwar „in aufrechter Anerkennung des Unrechtes, von welcher Seite es auch immer gekommen sein mag.“
„Von welcher Seite“? Etwa von Seiten Galileis? Der Papst lies also offen, wer recht hatte. Die Kirche kann ja gar nicht Unrecht haben in ihrer Lehre, sonst würde das ganze Dogmengebäude in sich zusammenfallen. Hätte die Aufklärung des 18. Jahrhunderts der Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche nicht einen Riegel vorgeschoben, so würden wir vermutlich noch immer gelehrt bekommen, dass die Erde eine Scheibe ist. Und auf die endgültige Prüfung des Falles Galilei werden wir vermutlich weitere 346 Jahre warten müssen.
Am Ende seines Lebens wurde Johannes Paul vor allem bekannt durch die Bilder eines von Krankheit und Hinfälligkeit gezeichneten Greises, der dennoch versuchte, die Rolle eines Papstes weiterzuspielen. „Christus ist ja auch nicht vom Kreuz herabgestiegen“, sagte er. Ein reichlich unpassender, um nicht zu sagen geschmackloser Vergleich. Jesus von Nazareth konnte nicht vom Kreuz herabsteigen, Er war ja durch die Nägel festgehalten. Er konnte sich auch nicht im Krankenhaus behandeln lassen wie Wojtyła. Er wurde von der damaligen Priesterkaste ans Kreuz gebracht und grausam gefoltert, weil Er dieser Priesterkaste die Stirn geboten hatte. Der katholische Journalist Hans-Peter Oschwald schrieb dazu: „Die unwürdige Zurschaustellung des kaum noch artikulierfähigen Papstes am Fenster seines Palastes war kalte Berechung der Kurie. Ich habe noch nie eine schlimmere Missachtung der Würde eines alten Menschen erlebt. ... den Wojtyla-Effekt wollte die Kurie bis zuletzt nutzen.“ (Auf der Flucht vor dem Kaplan, S. 169)
Und sie will es offenbar immer noch, denn der katholische Heiligenhimmel füllt sich immer weiter. Steckt da nicht letztlich eine Image-Aufwertung dahinter? Jesus von Nazareth hat jedenfalls nie empfohlen, Selige oder Heilige zu verehren. Für Ihn ist jeder Mensch ein Tempel des heiligen Geistes und trägt Gott in sich, darf Ihn, den Allerhöchsten, sogar mit „Vater“ ansprechen. Und deshalb kann sich jeder Mensch ganz direkt an Gott und auch an Christus in sich selbst wenden, die mit ihrer Kraft in jedem Menschen wohnen. Eine Vermittlung von Heiligen ist da völlig unnötig. Fürsprecher und Beziehungen braucht man vielleicht in einem korrupten Staat, aber nicht im Reich Gottes, der die absolute Liebe ist. Die katholischen Heiligen haben zwar meist etwas fürs Image der Kirche getan, aber sehr häufig waren sie alles anderes als gute Vorbilder für ein ethisches Verhalten im Sinne des Nazareners.
Wir sehen also: Genaues Hinsehen lohnt sich, wenn solche Jubelereignisse angekündigt werden. Denn worum geht es bei einer "Heiligsprechung"? Um die Moral? Oder darum, wer der Vatikankirche Imagegewinn und einen Zuwachs an Macht und Geld bringt?
Näheres zu Roncalli und Wojtyła findet sich in dem Buch „Der unselige Papst“, S. 222 ff., zu bestellen unter: http://www.das-weisse-pferd.com/buecher.html#Pius-XII
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